Wut und meine Monster

Wut und meine Monster

Wut und meine Monster

Wer kennt das nicht, ist man erst einmal in Wut und Raserei, hat man Mühe seine eigenen Monster im Zaum zu halten. Gut gesichert schlummern sie normalerweise in ihren Käfigen. Aber wehe, wenn sie in Alarm gehen, wenn sie anfangen vor Wut zu schäumen. Dann hält sie nichts mehr auf. Schnell fliegen wörtlich die Fetzen, werden Dinge gesagt, die nicht gemeint, Taten getan, die nicht beabsichtigt waren. Hinterher fegt man seinen Scherbenhaufen auf und versucht alles wieder an seinen Platz zu bringen und zu kitten.

Manchmal haben wir unsere Monster so gezähmt oder sie wurden gezähmt, dass sie vergessen zu beschützen. Dass sie bei Angriffen nicht anspringen und gerade Kinder, die von frühester Kindheit emotionaler Gewalt ausgesetzt waren, sich die Monster eher gegen einen selbst richten, als Angriffe von außen abzuwehren. Hier verändert sich dann das Selbstbildnis, Selbstwert, Einschätzung von Situationen, Attributionen, Normen und Werte. Das Kind fühlt sich schuldig, ist der Meinung, das hat es verdient und richtet seine Wut gegen sich. Eine Täter-Opfer-Umkehr entsteht.

Oft sind Täter-Opfer-Umkehr in der Gesellschaftsnorm zu sehen. Fragen nach was hatte das Mädchen an, als es sexuellen Übergriff ausgesetzt war, bis hin, sie hat auf seinen dick pic auch noch geantwortet. Täter-Opfer-Umkehr findet oft bei Mobbing statt, … hätte sich wehren können. Frauen, die nicht im Schulterschluss zusammen stehen, sondern auch noch sagen,… hat sie verdient, so wie sie sich kleidete, verhielt, …

Nicht das Opfer ist schuld an seinem erlebten Übergriff, sondern die krankhaften Vorstellungen von Männern, dass Frauen die sich so und so verhalten, das wollten, was ihnen passierte, dass Frau ihnen gehört und es ihr natürliches Recht als Mann ist, ihre Bedürfnisse zu stillen. Auch Kirche trägt seinen Anteil. Weibliche Sexualität die verteufelt wird und aus dem Paradies vertrieben wird. Die Verführung durch Frau, das klassische Bild dafür, das Frau Schuld hat, schon von Geburt an. Und trotz Aufklärung, Frauenbewegung, Präventionmassnahmen hält sich dieses Bild in allen Köpfen.

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